24
wählte, nieder. Sein Sohn Ascanius baute A l ba L on g a. —
Nach Andern waren die Lat in er, die Stammväter der Römer
(Aboriginer), aus Vermischung italischer Völker entstanden.
§. 21.
Nom 554 v. Chr.
(Erster Zeitraum, Entstehung des römischen Staats
unter Königen.)
Romulrrs und Nemus ervauten Nom.
Der Sage nach hinterließ Procas, König von Alba Longa,
den Numitor und Amulius. Amulius beraubt Numitor
des Throns. Nhea Silvia, Numitors Tochter, eine Ve-
stalin, gebiert den Nomulus und Nemus, welche den
Numitor wieder auf den Thron setzen, und an der Tiber, wo
sie als Kinder ausgesetzt waren, Nom erbauen. Nachdem
Nemus umgekommen, wird Nomulus König.
Nom unter Königen, und im Latinischen
Bunde von 754 bis 510 v. Chr.
Nomulus. — Nom war von ihm zum Freistaat ge-
macht— Raub dersabinerinnen und Kriege deshalb. Tatius
wird Mitregent über die vereinigten Römer und Sabiner. —
Senat, Ritter, Patricier und Plebejer, Tribus,
Comitien.
Numa Pompiltus.— Neligionsverfassung; Ponti-
fices; Vertheilung des eroberten Gebiets; Verschmelzung der
Römer mit den Sabinern. (Egeria.)
Tullus Hostilius. Krieg mit Alba —*Horatlerund
Curiaticr, Alba zerstört.
An cus Marcius. Krieg mit den Latinern und An-
dern. Er vergrößert Nom; baut den Hafen von Ostia.
Tarquinius Priscus (Lucumo). Senat und Tribus
vermehrt. *■— Nom vergrößert und verschönert (Circus Maxi-
mus, Cloaken). Er wird ermordet; Tanaquil verschafft die
Krone dem
Scrvius Tul lins. Er hebt den Stand der Plebejer
durch Einführung des Census und Eintheilung in 6 Classen
(comitia centuriata, Lustrum), Rom Haupt des latini-
schen Bundes.
Tarquinius Super bus — stürzt und ermordet sei-
nen den Patriciern gefährlichen Vorgänger, behauptet seinen
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31
Ende des dritten Zeitraums der römischen Ge»
schichte.
tz. 28.
Begebenheiten «ach den punischerr Kriegen,
14(5 — 87.
(Vierter Zeitraum, Verfall der Republik, wäh-
rend der Staat nach Außen wachst.)
Durch die auswärtigen Kriege kommen unermeßliche
Schätze und Sitlenverderbniß nach Nom. Der Ackerbau ver-
liert seine Ehre und wird Sclavenarbeit. Einzelne, durch
Wucher, Krieg und Erpressungen übermäßig reich, haben al-
les Grundeigenthum an sich gerissen, das Volk ist verarmt
und sinkt zum Pöbel herab, der großentheils auf Kosten der
Reichen lebt, und zu Allem käuflich ist; daher Alleinherr-
schaft der Vornehmen, die keinen Andern aufkommen
lassen. In dem Bestreben, durch Ackervertheilungen und
durch die Bundesgenossen die Lage des Staats zu bessern,
finden Tiberius Sempronius Gracchus 133, und des-
sen Bruder Cajus Gracchus 121 ihren Untergang.
Ingurthinifcher Krieg (111 —106), — Iugur -
tha, König von Numidien, tobtet von seinen beiden Mitre-
genten, Söhnen des Micipsa, den Hiempsal, verjagt den
Adherbal, besticht den käuflichen römischen Senat, bekriegt
und tödtet auch den Adherbal, trotzt in Nom selbst dem Se-
nate, besiegt römische Heere; wird aber endlich von Metel-
lus bezwungen, von Marius, der zuerst die unterste Volks-
klasse zum Heere anwirbt, besiegt und dem Sylla ausgeliefert.
Die C i m b e r n und Teutonen. — Sie dringen aus
dem nördlichen Deutschland in Jllyricn ein (Noreja), dann
in Gallien und schlagen 5 Jahre lang alle römischen Heere,
109 — 105. Cajus Marius, mehrere Jahre nach einan-
der Cónsul, schlägt die Teutonen bei Aquä Sextiä 102,
und die Cimbern bei Verona gänzlich, 101.
(Sechstes Consulat des Marius — Unruhen durch Saturni-
nus erregt, 100).
Der Bundesgenossenkrieg, 90 — 83 v. Chr. Die
italiänischen Völker verlangen das römische Bürgerrecht und
beginnen, auf wiederholte Zurückweisung, einen ernstlichen
Aufstand. Nom kriegt unter Marius und Sylla gegen sie
ohne Glück. Endlich erhalten Alle das Bürgerrecht.
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Extrahierte Personennamen: Tiberius_Sempronius_Gracchus Tiberius Cajus_Gracchus Ingurthinifcher Marius Marius Cajus_Marius Marius Marius_— Marius Marius Marius
Extrahierte Ortsnamen: Numidien Deutschland Jllyricn Gallien Verona
32
§. 29.
Erster Bürgerkrieg, 87—81.
Der Kampf der Vornehmen und des Volks wird zum
Kampf der Parleihäupter um die Obergewalt, welche Sylla
durch die Erstern, Marius durch das Volk zu erringen trach-
tet. — Um die Heerführerschaft im Kriege gegen Mithri-
dates von Pontus (erster Mithridatischer Krieg) beginnt
der Streit. Marius entreißt sie dem Sylla. Dieser zieht
mit dem Heere gegen Nom.— Marius und Sulpicius
verjagt und geächtet. — Mannichfachen Gefahren entronnen,
erhält Marius durch des Cinna Hülfe ein Heer, und zieht,
während Sylla in Asien kriegt, in Nom ein.
Marius nimmt blutige Rache an seinen Fein-
den in Nom und stirbt 86. Cinna ermordet.
Sylla gewinnt die Oberhand. Er belagert und
erobert Athen, besiegt den Mithridates bei Chäronea und bei
Orchomenos (86), schließt Frieden, seht nach Italien über,'
besiegt 15 Feldherren (des Marius Sohn in Pränesie), und
bemächtigt sich nach einem Treffen Noms (62).
Zweiter Mithridatischer Krieg, 83 — 82.
Sylla unterdrückt die Volks Partei. Achtserklä-
rungen (Proscriptionen). Er wird Dictator, (Länderei-Ver-
theilung, 10,000 Cornelier). Nach Ermordung von 100,000
Bürgern, worunter 90 Senatoren und 2600 Ritter, stellt er
die Herrschaft des Adels wieder her; er legt seine Würde nie-
der und stirbt in Ruhe, 78 v. Chr.
(Unruhen von Lepidus erregt.)
tz. 30.
Mompejuh der Große.
Der Aufstand des Marianers Sertorius wird
von Pompejus unterdrückt, nachdem jener vom Perperna er-
mordet worden, 72.
Der Sclavenaufsiand unter Spartakus, gegen
welchen Crassus den Hauptschlag ausgeführt, gänzlich von
ihm beendet, 71.
Der Seeräuberkrieg. Pompejus, mit ungewöhn-
licher Macht ausgerüstet, vertilgt die Räuber auf dem Mittel-
ländischen Meere, 67.
Drittermithridatischerkrieg. Lucullus kämpft
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Extrahierte Personennamen: Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Marius Chäronea Marius_Sohn Marius
34
I
I
l
||rf §. 32.
Zweiter Bürgerkrieg, v. 49—4« v. Chr.
Cäsar soll sein Heer entlassen und seine Statthalterschaft
niederlegen; seine Partei verlangt dasselbe von Pompejus,
der zugleich Consul in Nom und Statthalter in Spanien ist.
Der Senat, auf des Pompejus Seite, setzt Cäsar ab, und
dessen Freunde fliehen aus Nom.
Cäsar geht über den Nubicon, 49. In zwei Mo-
naten gewinnt er Italien und Nom mit dem Schatze, wäh-
rend Pompejus, vom Senat mit dem Oberbefehl gegen ihn
bekleidet, rathlos nach Griechenland flieht. Casar unterwirft
sich des Pompejus Heer in Spanien unter Afranius und Pe«
trejus, und folgt nach Griechenland. Nach einigen Schlach-
ten zieht sich Pompejus nach Thessalien.
Schlacht bei Pharsälus, 49. Pompejus, gänzlich
geschlagen, wird in Aegypten ermordet.
Cäsar in Aegypten. — Er folgt dem Pompejus,
besteht einen Angriff der Aegypter in Alexandrien glücklich und
giebt, nachdem Ptolcmäus Dionysus im Kriege gegen ihn um»
gekommen, das Königreich an die Cleopatra (§. 19.); besiegt
in Syrien den Pharnaces, 47. (veni, vidi, vici.)
Cäsar Dictator und Consul zugleich, schlägt bei
Thapsus des Pompejus Partei in Africa (Scipio und Zu-
ba). Cato f in Utica. Numidten römische Provinz. Cä-
sar triumphirt in Nom, 46.
Cäsar, immerwährender Dictator und Impe-
rator (46). — Er siegt über des Pompejus Söhne in ver-
zweifeltem Kampf bei Mund« (45) und befestigt seine Herr-
schaft durch Freigebigkeit, Volksbelustigung, weise Einrichtun-
gen (Iulianischer Calender, Sosigeues); aber seine fast mo-
narchische Gewalt und schuldgegebnes Trachten nach der Kö-
nigswürde erregen den Haß der Nepublicaner.
Brutus und Cassius, an der Spitze einer Verschwö-
rung, ermorden ihn am 15. März, 44 v. Chr.
§. 33.
Mntorrius und Oetavianus, 44 — 31.
Mutinensischer Krieg.— Antonius sucht Cäsars
Stelle einzunehmen; er erregt das Volk gegen die Verschwor-
nen; erscheint mit Leibwache; Cäsars Mörder müssen fliehen.
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-«.Mas
30
I
Vierter Abschnitt.
Geschichte des römischen Reichs von Augustus
bis zum Untergang des abendländischen Kaiser-
thums. 30 v. Chr. bis 476 n. Chr.
(Fünfter Zeitraum, bis iño n. Chr., blühender Zu-
stand der äußeren Macht.)
§. 34.
Morn wir- eine Monarchie, Lo v. Chr.
Octavia uns, nun Cäsar Augustus (Imperator),
vereinigt die ersten Staatsämter in seiner Person, und regiert,
unter dem Schein der Republik, als Oberherr nach Mäcenas
und Agrippa's Rath. Prätorische Cohorten. Heere in den
Provinzen vertheilt. Verminderter Einfluß des Senats. Glück-
liche Kriege. Anlegung neuer Städte in Spanien, Gallien
u. s. w. (Niederlage des Varus, vergl. §. 41.)
Goldnes Zeitalter der römischen Sprache.
Sallust, Corn. Nepos, Livius, Virgil, Horaz, Ovid, Catull,
Tibull, Proper; u. a. Frieden und Ruhe im Reiche, der
Janustempel zum dritten Male geschlossen. Verschlimmerung
der Sitten August's (Sitlengesetze), zunehmende Pracht und
Verschwendung.
Des Augustus muthmaßlicher Nachfolger Marcellus,
der Gemahl der Julia, stirbt eines verdächtigen Todes. Eben
so nach dem Tode des Drusus (H. 41.), des Sohns der Livia,
auch des Augustus Enkel, Söhne der Julia, welche selbst
verbannt wird: so daß endlich der Lieblingssohn der Livia,
Tiberius, des Augustus Nachfolger werden muß. Augu-
stus stirbt zu Nola, 14 n. Chr. Geb.
tz. 35.
Die Mniftt -es Mugnstifchen Hanfes,
14— 68*.
Tiberius (14—37 n. Chr.) erschleicht sich erst bei dem
knechtischen Senate die Gewalt, welche er nachher durch die
grausamste Tyrannei erhält und befestigt (Gesetz über Maje-
stätsverbrechen), indem er den edlen Germanicus, den er
als Nachfolger annehmen müssen (vergl. §. 41.), aus dem
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Extrahierte Personennamen: Augustus Cäsar_Augustus Cäsar Augustus Varus Nepos Livius Ovid Catull Augustus Marcellus Julia Augustus Julia Livia Tiberius Augustus Tiberius Germanicus
37
Wege räumt, die Prätorianer in eine Caserne zusammenzieht,
und zuleht seinen Günstling Sejanus, der in des Kaisers
Abwesenheit nach der Herrschaft trachtet, außer einer großen
Menge der Edelsten in Nom ermordet, ss 37 n. Chr.
Caligula (37 — 41), Sohn des Germaniens, giebt erst
gute Hoffnung; nach einer Krankheit aber befleckt er seine Ne-
gierung durch die schändlichsten Gewaltthaten stnuloser Grau-
samkeit, der Wollust, des Geizes und der Verschwendung.
Er wird 41 getödtet.
Claudius (41 — 54), von den Prätorianern erhoben,
ein schwaches Spielwerk der Messa lina und Agripp ina,
welche Letztere ihn vergiftet, um dem Nero die Herrschaft zu
verschaffen, 54. (Britanniens Eroberung begonnen.)
Nero (54 — 68) erregt 5zahr lang unterburrhus und
Seneca's Leitung gute Erwartung; vergiftet daun aber, von
seiner herrschsüchtigen Mutter gereizt, den Britanniens, laßt
Erstere, seine Gemahlin Octavia, seinen Lehrer Seneca
und viele edle Römer ermorden, und ergötzt sich an dem von
ihm selbst verursachten Brande Noms (Christenverfolgung des-
wegen, §. 36.). Wahrend er als Tonkünstler und Wagen-
lenker glänzt, wählt das Heer den Galba und zwingt Nero
zur Flucht. Von Allen verlassen, tödtet er sich, 68 n. Chr.
Mit ihm endet das Haus des Augustus.
tz. 36.
Nom unte? Kaisern, 68—180 n. Chr.
An der folgenden Zeit macht meist das Heer
die Kaiser, nicht selten mehrere zugleich, welche
sich bekriegen, bis nur einer übrig bleibt; oft
tödtet es Dieselben, um einen Neuen zu Wahlen,
der ihm mehr zusagt. Doch wir-durch eine Reihe
guter Regenten -er Untergang des Reichs noch
um ein Aahrhundert abgewehrt.
Galba, ein alter Heerführer, als Kaiser strenge, nach
6 Monaren verdrängt und von der Leibwache ermordet. (69
n. Chr.)
Otho, welcher den Galba stürzt, ist kaum 3 Monate
Kaiser, während das Heer in Deutschland den
Vitellins ausruft. Otho bei Bedriacum bezwungen,
dankt ab und ersticht sich, 69 n. Chr.
Vitellins, der größte Fresser, schwelgt kurze Zeit (er ver-
zehrte 42 Millionen Thaler in 4 Monaten), wahrend
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Extrahierte Personennamen: Günstling_Sejanus Claudius_( Galba Augustus Galba Galba
Extrahierte Ortsnamen: Germaniens Britanniens Britanniens Deutschland
38
Vespafian (69 — 79), von den Legionen im Orient
erhoben, heranzieht. Schlacht bei Cremona; Nom von
Antonius angegriffen. Vitellius getödtet (December 69).
Vespasian stellt Ordnung und Ruhe im Reiche her, und re-
giert weise und kräftig, doch sparsam, (Colosseum). Sein
Sohn Titus zerstört Zer usa lem. — Nach I29jahriger
Beherrschung des jüdischen Staats, ist das Geschlecht der
Maccabäer (Asmonaer) durch Hero des den Großen ver-
drängt, unter dessen despotisch grausamer Herr-
schaft C h r i st u s geboren wird.
Nach ihm Theilung des Landes unter seine Söhne Ar-
chelaus, Herodesantipas und P h i l i p p u s; doch wird
des Archelaus Theil bald römische Provinz (6 n. Chr.). Unter
Herodis Enkel Agrippa noch einmal vereinigt (41) wird
nach 44 der ganze jüdische Staat durch römische Statthalter
regiert. Ueberhandnehmendcr Parteikampf, Mord und Auf-
ruhr erregen dann den jüdischen Krieg (66), der mit
dem Untergange des Staats endet. 70 n. Chr.
Titus (79 — 81), die Liebe und Wonne des mensch-
lichen Geschlechts, regiert nur zwei Jahre, wahrend großes
ì Unglück Italien betrifft. Herculanum, Pompeji, (Plinius).
Domitian (81—96), des Titus ungleicher Bruder,
eitel, verschwenderisch, feige und grausam; durch Verschworne
ermordet. Unter ihm wird das Reich schon von aus-
wärtigen Völkern bedrängt, (Datier, Marcomannen).
Britannien bezwungen (Agricola).
Nerv a (96—98), ein edler Greis, regiert löblich, doch
schwach, und adoptirt den
Trajan (98 —117), welcher mit Gerechtigkeit und
Kraft dem Reiche vorsteht, in Europa und Asien in eigener
Person siegt (Dacien, Armenien römische Provinzen), Stra-
ßen, Schulen u. s. w. anlegt, und sein Andenken in großen
Ehren zurückläßt (optima).
Hadrian (117 —138), ein unterrichteter Mann, von
bewunderungswürdigem Gedächtniß. Er durchreiset alle Lan-
der des Reichs, und verschönert Rom durch sein Grabmal
(Engclsburg).
Antoninus Pius (138—161) beglückt mit der Men-
schenfreundlichkeit eines Titus sein Reich. Seine kindliche Ge-
sinnung gegen seinen Vorfahr erwarb ihm den Namen Pius.
Marcus Aurelius, auch Antoninus Phi lo so -
phus genannt (161 —180), einer der edelsten und weisesten
Regenten aller Zeiten (L. Verus), macht die vielen Unglücks-
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Extrahierte Personennamen: Antonius Titus Agrippa Domitian Agricola Hadrian Marcus_Aurelius
Extrahierte Ortsnamen: Cremona Italien Pompeji Marcomannen Europa Asien Armenien Rom Engclsburg
39
falle seiner Negierung unschädlich. Tapfer widersteht er den g
Marcomannen (legio fulminatrix), und stirbt im Kriege gegen
sie 160 n. Chr. (tz. 41.)
S- 37.
Sinken Herr römischen Macht.
(Sechster Abschnitt der römischen Geschichte bis
zumuntergang des abendländischen Reichs, 476.)
Mit M. Aurelius endet das g o l d n e Z e i t a l t e r
der römischen Kaiserherrschaft und das Reich senkt
sich von nun an immer mehr zu seinem Sturze. Die schon
früher begonnene Verderbnis hat sich des ganzen Reichs be-
mächtigt. Die Heere bestehen meist aus Barbaren, stets zur
Empörung bereit; an allen Gränzen brechen unaufhörlich
feindliche Völker ein; alle Kraft ist entwichen.
Das Reich in feinet* größten Ausdehnung
enthält folgend e P rov inz en : Italien mit den um-
liegenden Inseln, Portugal (Lusitania), Spanien (Ui-
spania), Frankreich (Gallia), England und den süd-
lichen Theil von Schottland (Britannia), Holland
(Belgia, Batavia), D eutschland (Germania), westwärts
vom Rhein und südwärts von der Donau, die Schweiz
(Helvetia), Ungarn, südlich von der Donau (Paimonia),
Moldau und Wallachei (Dacia), die ganze euro-
päische Türkei, nebst allen Inseln des mittelländischen
Meeres, die Küstenländer des schwarzen Meeres, Kleinasien
bis zum Euphrat, die Küste des mittelländischen Meeres; Sy-
rien, Phönicien, Palästina, Aegypten, Algier,
Tunis u. s. w. bis zur Meerenge von Gibraltar.
C ommo d us (180 —192), des Vorigen Sohn (H. 41.),
ein Tyrann wie Nero, findet am Morden seine Lust, und tritt
öffentlich als Fechter auf. Durch seine Hausbedienten ermor-
det, 192 n. Chr.
Pertinax, ein alter braver Feldherr, wird schon nach
2 Monaten von den Prätorianern erschlagen, da er Ordnung
und Sparsamkeit herstellen will, 193 n. Chr.
Didius Iulianus erkauft sich darauf von ihnen das
Kaiserthum.
Septimius Severus (163 — 211), von einem an-
dern Heere erhoben, erhält die Oberhand über Didius, Niger
und Albinus, deren Anhänger er grausam verfolgt. Empörung
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Extrahierte Personennamen: Aurelius Britannia Didius_Iulianus
Extrahierte Ortsnamen: Italien Portugal Spanien Frankreich England Schottland Holland Batavia Rhein Donau Ungarn Donau Moldau Kleinasien Palästina Algier Tunis Niger
41
seine letzten Gegner überwindet er durch Mnnahme des
Christenthums. Dieses wie- dadurch
Staats-Weligion, 312. (Er selbst, nur dem Na-
men nach Christ, laßt sich erst vor seinem Tode taufen.) Er
verlegt 350 den Sitz der Negierung nach Constantinopel
und sucht durch das Christenthum und veränderte Regierungs-
form dem Staate vergebens neuen Halt zu geben.
§. 38.
Erste Schiusale des Christenthums,
m—337 n. Chr.
Sesus Christus, unter Augustus geboren, hatte
unter Tiberius drei Jahre gelehrt. Gleich nach ihm breiteten
die Apostel seine Lehre in allen Theilen des römischen Reichs
aus. (Erste Einrichtungen: Episcopen, Presbyter.) Sie wur-
den von den Juden und Römern verfolgt. (Letztere hielten
sie für Genossen der aufrührerischen Juden. Die erbitterten
Priester hetzten durch Verläumdung das Volk auf.)
Hauptsächlichste Christenversolgun-
gen:
Unter Nero zu Nom, kurz und grausam (64);
unter Trajan; bald mildere Befehle an die Statthalter
(101); Hadrian gewährt ihnen sogar Schutz;
unter Maximinus, nur kurze Zeit (233);
unter Decius, hart und heftig (249 — 275);
unter Diokletian, nicht sowohl gegen die Christen, als
gegen die Bibel und die Kirchen (303).
Ga lerius schenkt ihnen zuerst Ruhe (511), welchefreude
Constanti» vollendet. Unter allen Verfolgungen hatte sich in-
deß die Lehre reißend ausgebreitet, und der Tod eines Mär-
tyrers bekehrte oft Schaaren von Heiden.
Veränderungen imchristeuthume. Als
Landesreligion soll es mit aller Pracht verbunden seyn. Con-
siantin schmückt Constantinopel, die neue Hauptstadt, mit
prächtigen Kirchen. Kirchenornate, vornehme Geistlichkeit,
Weihrauch, großes gottesdienstliches Gepränge lenkt den Sinrr
der Christen von der Demuth Jesu zur Herrsch - und Streit-
sucht.— Heidenverfolgung. Bitterer Glaubensstreit seit der
Kirchenversammlung zu Nicäa, 325, (Arianer). Eifersucht
der Patriarchen von Nom, Constantinopel, Antio-
chien und Alexandrien. Anfang der Ketzerverfolgungen.
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Extrahierte Personennamen: Sesus_Christus Augustus Tiberius Apostel
42
8- 39.
Die Wachfolger Constantino, 337—375.
Constantin Ji., Constantius Ii. und Constans
(Constantin's Söhne). Nach 16jährigen Kriegen, theils ge«
gen einander, ist Constantius allein übrig. -— Das Reich in
Gallien, am Rhein, an der Donau und im Orient von Fein«
den verwüstet.
Julianus, vom Heere zum Gegenkaiser erhoben, stellt
Ordnung her; fallt vom Christenthum ab (Apostata); bleibt
im Kriege gegen die Perser. 363.
Iovian. Schmachvoller Friede mit Persien, f 364.
Valentinian I. und Valens. Unter ihnen nimmt
die Völkerwanderung ihren Anfang. 375 n. Chr.
§. 40.
Die alten Deutschen.
Deutschland wurde erst um Chr. Geb. den Römern be-
kannt, das Volk schon früher. (§. 23 u. 28.)
Das Land wurde von ihnen bewohnt bis an den Rhein
und die Donau. Es war rauh und unfruchtbar, voll Wald
und Sumpf und
Das Volk, gleich an Gestalt, stark, kriegerisch, freiheit-
liebend, Städte verachtend, jeder in seinen Feldern wohnend.
Lebensart und Sitten. Krieg und Jagd ihre Freude.
Sie waren biedern Sinnes, gastfrei, gesellig, doch dem Spiel
und Trunk ergeben.
Bürgerliche Einrichtungen. Das Volk bestand
aus Freien und Knechten, Adel und Gemeinen. Könige rich-
teten im Frieden, Herzoge befahlen im Kriege; bewaffnete
Volksversammlungen entschieden über wichtige Angelegenheiten.
Kriegsweise. Ihre Waffen: Schild und Speer, sel-
ten Rüstung; sie kämpften zu Fuß und zu Pferde, oft verei-
nigt, (Schlachtgesänge). Heerbann, Gefolge.
Religion. Erhabener Naturdienst, keine Tempel, son-
dern Haine. Leben nach dem Tode, ganz in kriegerischem
Geiste gedacht. Götternamen: Wodan, auch Allvater,
Hertha, Thor, Freia u. a.
Stämme und Völkerschaften. Menge kleiner Völ-
kerschaften, theils zu größeren Bündnissen vereinigt, z. B.
Chatten, Cherusker, Sueven, zu denen unter vielen Andern
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T20: [Rom Jahr Cäsar Senat Kaiser Pompejus Antonius Tod Krieg Sohn]]
TM Hauptwörter (100): [T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T82: [Hand Pferd Schwert Fuß Schild Kopf Waffe Lanze Ritter Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T112: [Schwert Ritter Schild Waffe Lanze Pferd Speer Hand Helm Pfeil], T56: [Römer Rhein Varus deutsche Armin Jahr Hermann Land Deutschland Tiberius], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Constantino Constantin Iovian Freia
Extrahierte Ortsnamen: Gallien Rhein Donau Persien Deutschland Rhein Donau